2.jpegJugendliche haben sich bei Katechesen des Großereignisses, die unter anderem das Bistum Trier anbot, über Glaubensfragen ausgetauscht.

Von Simone Bastreri

Bei der Betreuung eines der fünf deutschsprachigen Katechese-Orte kooperierten das Bistum Trier und das Bistum Fulda. Vom 2. bis 4. August ging es jeweils am Vormittag um die Themen Barmherzigkeit, ganzheitliche Ökologie und soziale Freundschaft. Letzteres Thema moderierten Anna-Lena Jung aus Oberkail, Pastoralassistentin in Hermeskeil, und der angehende Priester Adrian Sasmaz aus Koblenz, Patoralpraktikum Pastoraler Raum Betzdorf. Mit viel Elan verstanden es die Beiden, ihr Publikum aus den Sesseln des Saals im Katechese-Gebäude zu locken und unterstützt durch die Bistums-Band in Schwung zu bringen, aber auch Raum für nachdenkliche Momente zu schaffen. Was kann man einbringen in die Gemeinschaft? So wurde etwa die Frage zum Thema Gemeinschaft und Freundschaft gestellt, was man selbst einbringen könne und wie man den Mut aufbringe, etwas „zum ersten Mal zu tun“, so wie in der Bibelstelle des Tages. Darin ging es um Jesu erstes Wunder, als er auf einer Hochzeit Wasser in Wein wandelte – auf Bitte seiner Mutter Maria, die befürchtete, sonst könnte die Feier getrübt werden. So stellte Adrian Sasmaz die Frage, wann die jungen Gläubigen „zuletzt etwas zum ersten Mal getan“ hätten, welche Hürden und persönlichen Schwächen sie davon abhielten und schließlich, welche Personen im eigenen Leben motivierend wirkten, wenn es gerade nicht so gut laufe. Solch eine Person sei im Leben Jesu seine Mutter Maria gewesen, sagte der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters in seinem anschließenden Impuls. Jesus habe den letzten „Ruck“ von dieser tiefgläubigen Frau gebraucht, um sein erstes Wunder zu tun, obwohl er dafür die Zeit noch nicht gekommen sah. Sich aufmachen, Neues wagen, erfordere immer Mut – doch die Zusage Jesu sei, immer an der Seite jedes Menschen zu stehen. Er bewundere die jungen Leute dafür, dass sie sich nach Lissabon aufgemacht hätten. „Ihr habt euch darauf eingelassen, einige haben sich allein angemeldet und sich auf das Reisen in einer großen, noch unbekannten Gruppe eingelassen. Vielleicht hattet ihr andere Erwartungen, aber ihr meistert es, auf dem Boden auf Luftmatratzen zu schlafen, keinen persönlichen Raum um euch zu haben einige Tage lang. Ihr bewältigt lange Laufwege zu den Event-Stätten, und ihr trotzt der Hitze auf dem Feld. Selbst wenn ihr nicht mit der Definition aufgebrochen seid, ich will diesen Jesus näher kennenlernen, lässt er euch doch sicher nicht unberührt“, sagte Peters. Glauben könne für ihn nie in einem „Cyberspace“ stattfinden, sondern sei der lebendige Austausch zwischen Menschen. Um im Glauben Schritte zu machen, brauche es ein hohes Maß an Sensibilität. „Sonst schwimme ich immer an der Oberfläche. Und die will ich doch durchstoßen. In jedem Menschen steckt doch eine Sehnsucht, die keine Party, alles, was ich mir materiell leisten kann, nicht einmal die beste Beziehung ausfüllen kann: eine Sehnsucht, die so groß ist, dass nur Gott groß genug ist, um sie auszufüllen.“ Sitzen, zur Ruhe kommen und sich austauschen Maike Zöllner, 18, aus Hetzerath nahm viel aus den Katechesen mit. „Vor allem zum Thema Versöhnung habe ich einige Punkte gehört, an die man vielleicht nicht sofort denkt bei dem Begriff. Weil es nicht darum ging, sich mit jemandem zu versöhnen, sondern sich mit sich selbst zu versöhnen und im Einklang zu sein.“ Klara Merrem, 16, aus Altrich gefiel besonders die Atmosphäre: „dass man sitzen und zur Ruhe finden und sich austauschen konnte“. Für Luise Berresheim, 18, aus Altrich war es sehr bewegend, „Ich war tief im Gespräch mit mir selbst und mit Gott. Wir hatten die Möglichkeit, einen Brief an uns selbst zu schreiben, der uns in einem Jahr zugesandt wird. So etwas habe ich schon einmal im Rahmen meiner Firmung gemacht, und im Gegensatz dazu war das hier der positivste Brief, den ich bisher an mich selbst verfassen konnte. Das finde ich sehr schön.“ Der 18-jährige Emanuel Przesang hat sich zum ersten Mal auf ein Abenteuer wie den Weltjugendtag eingelassen, „auf eine längere Reise ohne bekannte Gesichter“, berichtet er. Aus den Katechesen habe er gut Kraft für die Tage sammeln können. Jean, 31, aus Bad Kreuznach pflichtete ihm bei. „Ich fand die Katechese zum Thema Soziale Freundschaft interessant. Da kam ich in guten Austausch mit vielen Leuten, und es hat mir Energie gegeben für den Tag. Ich war einfach glücklich danach.“


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern.