Von: Simone Bastreri | 13. August 2023

„Es hat sich absolut gelohnt“270 junge Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Trier sind müde und mit vielen freudigen Erfahrungen vom Weltjugendtag in Lissabon zurückgekehrt. Von Simone Bastreri Für viele sind die abendliche Vigil und das Übernachten gemeinsam mit Hunderttausenden Menschen unter freiem Himmel Höhepunkte ihrer Reise zum Großereignis vom 1. bis 6. August in Portugal. Doch zunächst galt es für die Trierer Gruppen, von ihrer Unterkunft in einer Grundschule mitten in der Stadt zu Fuß zum rund neun Kilometer entfernten Park Tejo zu pilgern – und das bei 34 Grad sengender Hitze. Kamen Teilnehmer an ihre körperlichen Grenzen, reagierten die Gruppenleitungen besonnen, zogen ihre Gruppen zunächst aus den Pilgerströmen und warteten ab, um zu einem späteren Zeitpunkt zum zugeteilten Sektor A 15 auf das Feld zu folgen. „Man muss schon starke Nerven haben, um die Hitze und die Wanderung mit dem Gepäck mitten unter so vielen anderen Menschen gut zu überstehen“, gibt Marie, 24, aus Wadgassen zu.

„Aber es hat sich absolut gelohnt“, lächelt sie mit Blick auf die Vigil. „Einfachheit, aber auch Tiefe“ Tobias Wolf aus Neuwied hat die Botschaft des Papstes (vgl. Artikel unten) aus der Abschlussmesse beeindruckt – „in ihrer Einfachheit, aber auch Tiefe“, sagt er. Für die 20- jährige Studentin Vivien aus Kleinblittersdorf gab es einen besonderen Gänsehautmoment: „Als das Allerheiligste ausgesetzt wurde, haben sich plötzlich alle Menschen um uns herum im Sektor gekniet. Ich hätte nicht gedacht, dass alle so bei der Sache sind, aber der Moment war schon ‚wow‘.“ Was den Gruppen aus dem Saarland, Neuwied, der Eifel, Trier und von der Mosel ebenso in Erinnerung bleiben wird, sind die vielen Begegnungen an jeder Straßenecke und in der Metro mit Fahnen schwenkenden, singenden italienischen, spanischen, brasilianischen und polnischen Pilgergruppen. Svenja aus Saarbrücken wird sich daran noch lange gern erinnern, sagt sie: „Diese Freundlichkeit und Freude, mit der so viele Nationen hier aufeinander getroffen sind und sich respektvoll und nett behandelt haben.“ Am Strand Lissabons ließ sich die Gruppe des Angela-Mericin Gymnasiums Trier die frische Meeresbrise um die Nase wehen, andere besuchten mit ihren Gruppen den Torre de Belém, einen frühneuzeitlichen Leuchtturm aus der Glanzzeit des portugiesischen Seefahrerimperiums. Abends unternahmen manche gar einen Nachtausflug zur Christus Statue Christo Rei, die wie ihr Vorbild in Rio de Janeiro hoch über der Stadt thront. Eine beliebte Anlaufstelle wurde für deutschsprachige Pilgernde das deutsche Pilgerzentrum im Goethe-Institut, wo Bruder Antonius Joos von den Barmherzigen Brüdern aus Trier mit anderen Ehrenamtlichen für das Wohl der Jugendlichen sorgte. Hier gab es kühle Getränke, Snacks und Platz unter schattigen Palmen im Garten zum Chillen und Kraft tanken, wenn die Unterkünfte über Tag geschlossen hatten. Während die mit dem Flugzeug reisenden Gruppen nur am Weltjugendtagsprogramm in der portugiesischen Hauptstadt teilnahmen, durften die Buspilger während der Tage der Begegnung tiefer in die Landes- und Glaubenskultur der Portugiesen eintauchen. „Die ganzen zwei Wochen waren ein einziges Highlight“, unterstreicht Klara Merrem aus Altrich. Ihre Gruppe mit Leuten von Hetzerath bis Vallendar ist sich einig: Der Weltjugendtag sei kein Urlaub, sondern ein aufregendes Erlebnis. Von Pfarreien über Stadt des Bistums nach Lissabon Für die Organisationsleitung Christel Quiring und Jugendpfarrer Thomas Hufschmidt ist die Pilger-Reise ein Erfolg geworden. Quiring: „Ich hätte nicht erwartet, dass der Weltjugendtag so top organisiert ist. Mehrheitlich wurde er von Ehrenamtlichen gestemmt, und wir haben so tolle Unterstützung bei allen Planungen erhalten.“ Hufschmidt fügt hinzu, es hätte eine schöne Dynamik von den Tagen der Begegnung hin bis Lissabon gegeben: „Erst die Aufnahme in den Pfarreien, dann ging es zum Fest in die Bistumsstadt und schließlich nach Lissabon – also vom Kleinen hin zum Großen, wo wir Weltkirche erfahren haben.“ Natürlich gebe es Warteschlangen oder auch mal eine Verspätung, „aber diese Erfahrungen sind eben auch Weltjugendtag“, betont Quiring. Weil so gute Kontakte entstanden seien, gerade in Aveiro, plane das Team, „unsere portugiesischen Freunde ins Bistum Trier einzuladen“. Sebastian Müllers Highlight sei „definitiv die Gemeinschaft, die Gruppe“ gewesen, und dass er Menschen so vieler Nationen getroffen habe, gerade nach der Pandemie. Der 23-jährige Mendiger geht positiv gestimmt nach Hause: „Die Bestärkung von Papst Franziskus, sich nicht entmutigen zu lassen, fand ich sehr bewegend. Und mitnehmen werde ich das Gefühl, dass man mit so vielen Menschen eine gemeinsame Sache teilt, dass man sich für Frieden und Wohlstand für alle einsetzen sollte..“


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