Mit „Bigos“ die Reisekasse aufbessern

„Es war schwer, das richtige Rezept für das traditionelle polnische Gericht Bigos zu bekommen“, erinnert sich Jens Artmann, der schon als Pilger auf vielen Weltjugendtagen dabei war und sich dieses Jahr als Ehrenamtlicher im Vorfeld engagiert. Pfarrer Carsten Peil aus der Pfarreiengemeinschaft Sponheimer Land stimmte ihm zu. Im Internet fänden sich zwar vielfältige Rezepte, doch alle wichen voneinander ab. Selbst die Recherche bei einer polnischen Hausfrau brachte die Bigos-Köche nicht weiter, berichteten Artmann und Peil. So kreierten sie ihr eigenes Gericht des polnischen „Allerlei“, das unter anderem aus Sauerkraut, verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten und Tomatenmark besteht. „Es schmeckt sehr gut“, warb Pfarrer Peil am Ende des Familiengottesdienst Hargesheim für den Besuch im zeitweiligen „polnischen Restaurant“ in den Gemeinderäumen von St. Bernhard. Neben dem polnischen Nationalgericht hatten die sechs Weltjugendtagspilger auch für Nachtisch gesorgt und selbst gebackenen Kuchen mitgebracht.Statt der erwarteten 80 Gäste kamen zwar nur 40, denen schmeckte der Eintopf der Hobbyköche dafür sehr gut, wie Artmann nach dem Essen berichtete. „Wir sind froh, dass unser Rezept anscheinend ankam. Gleichzeitig war es eine gute Möglichkeit, die Reisekasse für Polen aufzubessern“, sagt Artmann. Die Besucher konnten für Bigos und Kuchen eine Spende abgeben. Das Team habe eine Menge Zeit investiert, vom Studium der Rezepte über die Einkäufe bis hin zur Dekoration der Tische im polnischen Restaurant auf Zeit.

Ganz neu ist die Idee übrigens nicht: Auch im Vorfeld des Weltjugendtages in Brasilien hatten die Pilger zu einem brasilianischen Mittagessen eingeladen. Damals Brasilien – dieses Mal Krakau: Auf die Frage, ob Artmann sich auf das Ziel im Nachbarland Polen freue, sagt er: „Zunächst war ich nicht ganz so begeistert von dem Ziel wie damals von Rio, aber jetzt freue ich mich sehr darauf, denn ich bin auf die polnische Frömmigkeit gespannt und der Weltjugendtag ist immer ein tolles Ereignis – egal wo.“ Die Jugendlichen könnten neue Leute aus allen Nationen kennenlernen und Freundschaften schließen, die über das Treffen hinausgingen und gemeinsam ihren Glauben feiern. Artmann, Pfarrer Peil, Joshua Rodrigues, Eliano Capobianco, Lukas Nikolay und Niklas Beuscher werden Mitte Juli mit über 300 anderen jungen Leuten aus dem Bistum Trier in die Stadt Neiße im Gastbistum Oppeln reisen und dann für eine Woche in Oppeln bei Gastfamilien untergebracht sein. Nach dem Vorprogramm und den „Tagen der Begegnung“ geht es dann zum eigentlichen Weltjugendtag mit Papst Franziskus nach Krakau.


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