Junge Leute aus Bistum Trier besuchen Auschwitz im Rahmen des Weltjugendtages

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Auschwitz-Birkenau/Saarbrücken/Zerf/Remagen – Unbegreiflich sei es, was dort geschehen ist, sagt Clara Beck (22) aus Saarbrücken. „Es ist eine harte Erfahrung gewesen, dort durchzugehen.“ Im Rahmen des Weltjugendtages in Polen hat die junge Saarländerin das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau besucht. Clara ist Teil einer insgesamt rund 400 Personen großen Gruppe aus dem Bistum Trier, die bis zum 31. Juli an dem katholischen Großereignis in Krakau teilnimmt.

„Es ist sehr schwer zu beschreiben“, sagt auch Madlen Kausmann (16) aus Remagen. Es seien so viele unfassbare Eindrücke gewesen. Erschreckend fand Madlen besonders die medizinischen Experimente, die damals an den Kranken, aber auch Gesunden in Auschwitz-Birkenau durchgeführt worden waren. Es sei „sehr bedrückend“ gewesen, die Einrichtungen und die Erklärtafeln zu sehen. Gerade als Deutsche habe man eine große Verantwortung, diese Erinnerung wach zu halten. 

„Es war alles sehr schockierend“, sagt Julia Prinz (17) aus Zerf. Vieles sei ihr aus dem Geschichtsunterricht bekannt gewesen – doch das Konzentrationslager Auschwitz nun „live“ zu sehen, das sei kaum zu beschreiben.

csm 39 Madlen vor dem Schild Arbeit macht freiMadlen Kausmann aus Remagen

 

Besonders erschrecken fand Clara, dass „alles damals so durchorganisiert war“ im Konzentrationslager. Von „A bis Z“ sei alles geregelt gewesen, akribische Listen sind darüber geführt worden, wer deportiert und ermordet wurde. Die Gaskammern, die Desinfektionskammern, die Wand vor der so viele Menschen erschossen wurden – all das zu sehen sei „sehr beklemmend“ gewesen, beschreibt Clara.

„Jeder sollte es einmal gesehen haben“, sagt Julia. Aber auch konnten „wir es uns kaum vorstellen, wie es früher war.“

Es sei „wichtig zu sehen, wie tief die Abgründe der Menschheit sein können“ und „dafür zu kämpfen, so etwas nicht noch einmal erleben zu müssen.“ Das wichtigste, um dies zu verhindern, sei die Nächstenliebe und zwar unabhängig von Rasse oder Religion, sagt Clara. 

Weltjugendtag bedeute auch immer, sich mit der Geschichte des Gastgeberlandes auseinanderzusetzen – die im Fall des Konzentrationslager Auschwitz unweigerlich mit der Deutschen verknüpft ist. „Es ist so wichtig, über diese Geschichte aufzuklären“, erklärt Madlen. So etwas dürfe nie wieder geschehen. Ein wichtiges Element dagegen sei die Nächstenliebe. „Niemand darf wegen seiner Herkunft, seinem Aussehen oder seinem Glauben verurteilt werden“, sagt Madlen.

Über 1,1 Millionen Menschen wurden während des nationalistischen Regimes allein in Auschwitz-Birkenau ermordet, darunter eine Millionen Juden. Es war das größte Vernichtungslager im Nationalsozialismus. Errichtet wurde es am 1941, befreit am 27. Januar 1945.

Weitere Informationen: www.facebook.com/triergoesweltjugendtag.


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